Chronik – Gründung(en)
Gründung und Wiedergründung des Vereins
Eine Entschließung der Regierung von Oberbayern – Kammer des Inneren – vom 12.12.1873 läßt den Schluss zu, dass die Gründung Freiwilliger Feuerwehren sich gar nicht so freiwillig vollzog, wie es den Anschein hat. Sie stellt fest, dass in vielen Bezirken „noch kein reger Eifer in Gründung sich kundgibt„. Eine wohlgeschulte Feuerwehr sei das wirksamste Mittel, drohenden Feuergefahren mit Energie zu begegnen und auch einige Gewähr dafür zu bieten, dass das Eigentum der Staatsbürger „nicht jedem verderblichen Anschlag oder jedem Zufall schutzlos preisgegeben sei„.
Die Bezirksämter wurden mit dieser Entschließung aufgefordert, ihren vollen Einfluss auf die Gründung neuer Feuerwehren aufzubieten.
Vor diesem Hintergrund schrieb das Bezirksamt am 16.06.1875, wohl nicht das erste Mal. an den Bürgermeister der Gemeinde Moosinning, Wolfgang Eschbaumer, dass er vor einigen Wochen die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr versprochen habe, was aber noch nicht geschehen sei.
„Da die Brandwache in einem Orte, wie allgemein bekannt ist, ein höchst nützliches Institut ist, so wird der Bürgermeister aufgefordert, alles aufzubieten, dass im Ort Moosinning, welcher ohnehin hierzu schon geeignet ist, eine Freiwillige Feuerwehr errichtet werde, was seinerzeit aufzuzeigen ist.“
Tatsächlich erfolgte die Gründung schon am 24.06.1875, bei der auch die Satzung beschlossen wurde.
In den Verwaltungsrat wurden gewählt:
- Stanglmair Andreas, Kunstmüller
- Schretzenstaller Simon, Müllersohn, als Hauptmann
- Zimmermann Josef, Hilfslehrer, als Schriftführer
- Stoß Georg, Krämer, als Kassier
- Schollwöck Alois, Heigl, als Zeugwart und 1. Zugführer
Das Gründungsprotokoll haben außer den Gewählten unterzeichnet:
- Eschbaumer Wolfgang
- Gaßner Martin, Beigeordneter
- Schmid, Pfleger
- Reisenberger Josef
Grundlage der Satzung war offensichtlich eine Mustersatzung. Darin ist festgelegt, dass es ordentliche und außerordentliche Mitglieder gab, wobei sich die ordentlichen Mitglieder einer militärischen Organisation und einer einfachen Uniformierung unter der Leitung ihres Hauptmanns unterzogen. Eingeteilt war sie in drei Züge:
- Steiger
- Spritzmänner
- Retter
Zur Deckung der Kosten zu Vereinszwecken dienten Vermächtnisse, Geschenke und Spenden, sowie Beiträge der aktiven und passiven Mitglieder. Der Gesamtverein stand unter der Leitung des Verwaltungsrates.
Am Gründungstag erklärten bereits 50 Männer ihren Beitritt, 1876 konnte der Verein schon 70 Mitglieder zählen.
Der Verein „Freiwillige Feuerwehr Moosinning“ bestand offensichtlich bis zur Auflösung der von den Freiwilligen Feuerwehren gebildeten Vereine und Verbände durch das Reichsgesetz vom 28.11.1938.
Erst das Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 17.05.1946 ließ die Bildung der Vereine der Freiwilligen Feuerwehr wieder zu. Ihre Satzungen standen unter der Genehmigungspflicht der Gemeindeaufsichtsbehörde.
Die erste Wiedergründung des Vereins „Freiwillige Feuerwehr Moosinning“ erfolgte in der Mitgliederversammlung am 11.11.1951, bei der sie auch die Satzung beschloss. Sie wurde am folgenden Tag dem Landratsamt zur Genehmigung vorgelegt. Die Genehmigung ist jedoch nie eingegangen. Der Verein konnte sich, angefangen von den Anfangsaktivitäten, nicht so richtig entwickeln.
Erst die zweite Wiedergründung am 24.02.1981, bei der auch die Satzung beschlossen wurde, schaffte den Durchbruch. Seither gestaltet sich das Vereinsleben rege.
Seit dieser Wiedergründung werden von der Freiwilligen Feuerwehr die verschiedensten Veranstaltungen organisiert. Neben dem alljährlichen Grillfest, findet vor allem der Faschingsball, der bis 2002 beim Oberwirt (Gasthaus Burger), und seitdem beim Daimerwirt stattfindet wieder reges Interesse der Bevölkerung.
Heute zählt der Verein 66 aktive und 147 fördernde Mitglieder.